ADiLO

Ein adaptives Deeskalationsmanagementsystem für die Logistik

Im Straßengüterverkehr kann es bei allen beteiligten Akteuren immer wieder zu unvorhersehbaren Ereignissen bzw. Störfällen kommen. Beispielhaft seien hier Staus, Verzögerungen an den Laderampen oder Routenänderungen erwähnt. Der Nachrichten- und Informationsfluss bei derartigen Abweichungen vom Standard-Prozess erfolgt oft manuell, unstrukturiert und ineffizient, sodass es bei beteiligten Akteuren zu Prozessstörungen kommen kann. Die Folge sind unnötige gesellschaftliche und ökologische Belastungen (z. B. erhöhtes Verkehrsaufkommen oder steigender CO2-Ausstoß durch wartende LKW).

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines automatisierten, adaptierbaren Deeskalationssystems, welches einen gesteuerten, durchgehenden und zielgerichteten Nachrichtenaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren entlang der Transportkette gewährleistet, um Störfälle strukturiert, automatisiert und dokumentiert abwickeln zu können. Das Deeskalationssystem soll mithilfe von offenen Schnittstellen auf bestehenden Transport- und Logistiksystemen aufsetzen. Versender und Empfänger werden über vorhandene Standardschnittstellen oder über die Schnittstellen des Deeskalationssystems eingebunden. Der innovative Gedanke des Projektes liegt darin, dass das Deeskalationssystem einschließlich der definierten Prozessabläufe und Nachrichtenvermittlung kundenindividuell angepasst und erweitert werden kann.

Durch die Verwendung von offenen Schnittstellen können handelsübliche Tablet-PCs oder bestehende Bordgeräte als mobile Ein-/Ausgabeeinheiten für die LKW-Fahrer angebunden werden. Kleine wie große Speditionen können mithilfe des Deeskalationssystems eine qualitativ bessere Leistung anbieten, indem im Falle eines Störfalls ein gesteuerter Informations- und Nachrichtenaustausch zwischen allen involvierten Akteuren sichergestellt ist. Sie können sich damit stärker von (ausländischen) Mitbewerbern absetzen und besser am Markt positionieren. Versender, Empfänger und Speditionen könnten mithilfe eines aktiven und pro-aktiven Deeskalationssystems bedarfsgerechter und flexibler disponieren, was zu einer Entlastung der Verkehrsinfrastruktur und der ökologisch effizienteren Nutzung der Transportmittel führt. Schlussendlich trägt die Lösung somit auch zur Verringerung der gesellschaftlichen und ökologischen Belastungen, die durch den zunehmenden Straßengüterverkehr hervorgerufen werden, bei.

Laufzeit des Verbundprojektes: März 2016 – Februar 2018
Förderprogramm: Sächsischen Aufbaubank
Antragsnummer: 100231760

Projektpartner:

  • C-Informationssysteme GmbH
  • appPlant GmbH
  • Universität Leipzig
  • BMW Group (assoz.)
Projekt-Website